Termine
Richard Siedhoff (piano)
&
Der Männerchor Quartett Mozart
unter Leitung von John Lehmann
»Um Himmels Willen, Harold Lloyd« / »For Heaven's Sake«
USA 1926, ca. 70 min.
R: Sam Taylor
mit Harold Lloyd, Jobyna Ralston, Noah Young, James Mason
Einer der komischsten Filme von Harold Lloyd, einem unbestrittenen Meister der Stummfilmkomödie in einer Satire über arm und reich. Als ahnungsloser Millionär gerät er fernab von Uptown in verruchten Bezirke, stiftet dort versehentlich eine Mission, verliebt sich in ein Downtown-Girl, wird Herr über gefährliche Verbrecherbanden und lässt am Ende eine Horde Betrunkener in einem fahrerlosen Omnibus durch die Stadt rasen. Ein unvergleichlicher Spaß und ein Höhepunkt des komischen Films!
Der Film wird live begleitet von Stummfilmpianist Richard Siedhoff am Klavier und dem Männerquartett Mozart unter Leitung von John Lehman, der die im Film eingebetteten Kirchenlieder intonieren wird und auch das Rahmenprogramm bestreitet.
Beginn 20:00 Uhr
»THE PHANTOM OF THE OPERA«
USA 1925/29, ca. 90 min.
Regie: Rupert Julian, Lon Chaney, Edward Sedgwick
nach dem Roman von Gaston Leroux
mit Lon Chaney, Mary Philbin, Morman Kerry, Gibson Gowland, Snitz Edwards
Unter der prunkvollen Pariser Oper liegt ein Labyrinth unheimlicher Katakomben, in denen ein Phantom haust, dass gelegentlich in der Oper selbst sein Unwesen treibt. Es liebt und begehrt die Sängerin Carlotta. Durch Erpressung und gezielte Attentate bringt es die Direktion dazu, Carlotta die Hauptrollen singen zu lassen. Schließlich entführt das Phantom Carlotta und ihr Liebhaber Raoul nimmt die Verfolgung in die Unterwelt auf und gerät von einer sadistischen Falle in die nächste.
Lon Chaney brilliert in einer seiner eindrucksvollsten Darstellungen in einer der bemerkenswertesten Masken der Filmgeschichte, die diesem frühen Horrorfilm zu einem Meilenstein der Stummfilmkunst macht.
Beginn 19:00 Uhr
Humoristische Kurz- und Spielfilmklassiker der Stummfilmzeit ...
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!


Beginn 20:15 Uhr
Richard Siedhoff (piano)
Mykyta Sierov (oboe)
»Das Kind der Anderen« (»Moy Syn«)
Ukraine 1928, ca. 50 min.
Regie: Yevgeni Chervyakov
Drehbuch: Yevgeni Chervyakov, Nikolay DirinYuri Gromov
Darsteller: Gennadiy Michurin, Anna Sten, Pyotr Beryozov
Jahrzehnte lang galt dieses Schlüsselwerk des sowjetischen Avantgardefilms als verschollen, da tauchte in Argentinien eine Kopie auf. Aufwendig restauriert, kehrt der Film jetzt nach 97 Jahren auf die Leinwand zurück. Eine junge Mutter (Anna Sten) gesteht ihrem Ehemann, dass ihr gerade geborenes Kind nicht von ihm ist. Der Mann bricht vor Schmerz beinahe zusammen und beginnt das Kind zu hassen. Dann: Das Haus brennt, Mutter und Kind droht der Tod in den Flammen, der Mann, der nicht der Vater ist, muss handeln.
Anders als die großen politischen Montagefilme von Sergei Eisenstein konzentriert sich der wiederentdeckte Regisseur Yevgenii Cherviakov auf die Konflikte des Alltags und schafft ein poetisches Kino eigener Art. Er vertraut dem Spiel der Augen und holt die Emotionen der Figuren ganz nah heran. Als der Film unter dem Titel Das Kind des Anderen im November 1928 in Berlin läuft, schreibt Rudolf Arnheim: „Anna Sten, die, wenn sie will, so schön aussehen kann wie die Lee Parrys aller Produktionen aussehen würden, wenn es sich irgend machen ließe, schont ihr edles Gesicht nicht vor den Niederschlägen der dramatischen Handlung. Sie gibt das hastige Geplapper einer ängstlichen Sünderin ebenso glaubhaft wie die Starre einer bleichen Totenmaske, und einmal bricht überraschend aus so viel Ernst die blühende Lieblichkeit eines mütterlichen Lächelns.“ (Die Weltbühne, 27.11.1928) Die Berliner Volks-Zeitung resümiert: „Was in diesem realistischen, im heutigen Petersburg spielenden Filmwerk an schauspielerischen Einzelleistungen, an gefühlsbetonter Bildkunst, an Echtheit der Typen gezeigt wird, ist etwas noch nicht Dagewesenes, etwas Einzigartiges.“ (21.11.1928) (ps)
Wir zeigen die Restaurierung des George Eastman Museum in Rochester von 2025.
Richard Siedhoff ist Pianist und komponiert Filmmusiken für Kammerensemble und klassisches Stummfilmorchester. Der Oboist Mykyta Sierov hat in Kyjiw und Weimar studiert und ist als freischaffender Solist und Orchestermusiker tätig.
Beginn 19:00 Uhr
»Der Mann mit der Kamera. Ein Filmfeuilleton«
(»Tschelowek s kinoapparatom. Kinfeljeton«)
Leitung: Dziga Vertov
Assistentin: Jelisaweta Swilowa
Schnitt : Jelisaweta Swilowa
Chefkameramann: Michail Kaufman
Protagonist: Michail Kaufman
Produktion: WUFKU (Allukrainische Foto- und Filmverwaltung), Kiew
35mm-Projektion
Filmisches Manifest Experimentalfilm, Montagefilm, Kunstfilm, Filmessay, Dokumentarfilm, Avantgarde, Utopie und Studie über all die Möglichkeiten des noch stummen Films. „Der Mann mit der Kamera“ ist ein unerschöpflicher Rausch an Bildern,
Eindrücken und Ausdrücken. Dabei steigert sich die Montage - Vertovs Frau Jelisaweta Swilowa übernahm den Schnitt - streckenweise in eine schwindelerregende prävideoclipartige Beschleunigung bis zu dem Punkt, wo der Zuschauer die optische Notbremse ziehen möchte. Irgendwo im Film ist in Sekundenbruchteilen auch das Laden einer Mauser-Pistole zu sehen, so flüchtig, dass man sie nicht wahrnimmt. Was diese im Film zu suchen hat, ist eines von vielen Rätseln der geballten assoziativ und anti-assoziativ gearbeiteten Montage. Was steckt dahinter?
„Ich bin Film-Auge. Ich bin das mechanische Auge. Ich, die Maschine, zeige euch die Welt so, wie nur ich sie zu sehen im Stande bin. Von heute ab und in alle Zukunft befreie ich mich von der menschlichen Unbeweglichkeit. Ich bin in ununterbrochener Bewegung. Ich nähere mich und entferne mich von den Gegenständen, ich krieche unter sie, ich klettere auf sie, ich bewege mich gleichsam mit dem Maul eines galoppierenden Pferdes. Ich rase mit vollem Gang in die Menge.“ So schreibt Vertov 1923 in seinem zweiten Manifest für den Dokumentarfilm: „Kinoki - Umsturz“.
Beginn 18:00 Uhr
»DER LETZTE MANN«
D 1924, ca. 90 min.
Regie: F. W. Murnau
Buch: Carl Mayer
Kamera: Karl Freund
Mit Emil Jannings, Maly Delschaft, Max Hiller, Georg John
16mm-Kopie der ungekürzten Originalfassung.
F. W. Murnau zeigt in seinem Film Der Letzte Mann die Geschichte des sozialen Abstiegs eines Hotelportiers als Parabel über die Wechselhaftigkeit des Lebens nach dem Muster des mittelalterlichen Glücksrads: „Heute bist Du der Erste, geachtet von Allen, ein Minister, ein General, vielleicht sogar ein Fürst – Weißt Du, was Du morgen bist?!“, heißt es im Vorspann.
Der stattliche Portier eines Luxushotels in prachtvoller Livree nimmt sein Selbstwertgefühl mit nach Hause ins Arbeiterviertel, wo er sich abends von seiner Familie und den Nachbarn bewundern lässt. Als der alternde Mann die schweren Koffer nicht mehr schleppen kann, wird er zum Toilettenmann degradiert und seiner Uniform entledigt. Verlacht und verstoßen von denen, die ihn eben noch bewundert haben, zieht er sich in den Keller zurück – doch das Rad der Fortuna dreht sich weiter … hin zum unwahrscheinlichen Happy End mit geradezu biblischer Wucht, das die eingangs gestellte Frage beantwortet: Wer heute der Letzte ist, kann morgen wieder der Erste sein.
Bis heute sind der Einsatz von Spezialeffekten wie die entfesselte Kamera und der fast vollständige Verzicht auf Zwischentitel spektakulär und brachten dem in Babelsberg arbeitenden Regisseur internationalen Ruhm und das Ticket nach Hollywood ein.
Beginn 19:00 Uhr
STUMMFILMABEND: SLAPSTICK & Co.!
16mm-Stummfilme der 1920er Jahre mit Live-Musik
Richard Siedhoff an der Orgel.
Stummfilmpianist Richard Siedhoff präsentiert humoristische Perlen der frühen Filmkomiker & Trickfilmer. Wenn Charlie Chaplin, Buster Keaton oder Felix the Cat die Leinwand betreten, bleibt kein Auge trocken!
Lachen Sie über die geistreichen Kurzfilm-Komödien von damals, live begleitet von Richard Siedhoff an der Orgel.
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!
USA 1917 bis 1929.
ca. 90 Minuten mit Pause.
Beginn 19:00 Uhr
LAUREL & HARDY COMEDIES // DICK & DOOF
Richard Siedhoff an der Orgel
Analoge 16mm-Filmprojektion vom ratternden Projektor
ca. 80 Minuten + Pause
Stummfilmmusiker Richard Siedhoff präsentiert vier klassische Kurzfilmkomödien mit Stan Laurel & Oliver Hardy, besser bekannt als "Dick & Doof". Die fast hundert Jahre alten, noch stummen Meisterwerke des Slapstick-Films haben nichts von ihrer Wirkung verloren und begeistern noch heute Jung und Alt. Ein herrlicher Spaß für die ganze Familie!
Richard Siedhoff spielt die Live-Musik zu den Filmperlen und wird die Kirchenorgel mit Foxtrott-Klängen zur Kinoorgel.
Stummfilmpianist Richard Siedhoff präsentiert humoristische Perlen früher Stummfilm-Meisterwerke, live an der Orgel und projiziert vom ratternden 16mm-Filmprojektor. Lachen Sie über die geistreichen Kurzfilm-Komödien Laurel & Hardy alias Dick & Doof!
Beginn 17:00 Uhr
Halloween-Slapstick
Kurzfilme, USA 1921-1929,
ca. 90 min. (mit Pause)
Ob Buster Keaton, Harold Lloyd, Dick und Doof oder die Kleinen Strolche, sie alle sind irgendwann in ihrer heiteren Laufbahn in Spukhäuser gestolpert oder habendem übernatürlichen ihr schauelriches Gelächter entlockt.
Richard Siedhoff präsentiert einige Kurzfilmperlen, in denen es die Helden mit Spuk, Gespenstern und anderen Ängsten auf sich nehmen müssen. Ein Spaß für Jung und Alt!
Live vertont am Klavier und projiziert von analogen 16mm-Filmkopien.
Beginn 19:30 Uhr
Richard Siedhoff (piano)
Mykyta Sierov (oboe)
Frank Bockius (percussion)
»Donnerwetter, Monty Banks!« (»Play Safe«)
USA 1925, ca. 65 Min. (dazu der Vorfilm: »Immer der letzte« (»Allways late«), ca. 20 Min.)
Regie: Joseph Henabery
Buch: Charles C. Horan
Mit: Monty Banks, Virginia Lee Corbin, Charles Gerard, Bud Jamison.
Virginia, die noch minderjährige Erbin einer finanzschweren Fabrik, entgeht ihrer Zwangsheirat mit dem geldgierigen Sohn ihres Notars durch Flucht. Bei dem armen Studenten Monty kommt sie unter. Die gegenseitige Zuneigung der beiden wird jäh von einer Intrige ihres Notars unterbrochen: Virginia wird zurückgeholt, während Monty eine Entführung angehängt wird. Es kommt zu handgreiflichen Verwicklungen, bei denen Monty und Virginia die Flucht gelingt – ausgerechnet auf einem Güterzug, der durch Montys Missgeschick führerlos in rasendem Tempo über Schluchten und Täler rast. Monty muss allerhand halsbrecherische Abenteuer bestehen, um seine Geliebte aus dem Zug zu retten.
Noch irrwitziger als sein Plot ist die Geschichte der Wiederentdeckung dieser einst berühmten Komödie des italienischstämmigen Komikers Monty Banks. Zu Lebzeiten auf Augenhöhe mit dem Dreigestirn Charles Chaplin, Buster Keaton und Harold Lloyd agierend, geriet er in der Tonfilmzeit in Vergessenheit. Sein einstiger Hit „Play Safe“ wurde nur in verstümmelten Fassungen überliefert.
Erst der Stummfilmmusiker Richard Siedhoff, Stammgast des Film+MusikFests, entdeckte im Bundesarchiv-Filmarchiv die unter einem deutschen Titel „Donnerwetter, Monty Banks!“ verzeichnete originale Nitrokopie aus dem Jahr 1928. Dies hervorragend erhaltene Unikat, möglicherweise direkt vom europäischen Kameranegativ gezogen, ohne erkennbare Sprünge, ohne nennenswerte Schäden, ist zudem noch dreifarbig viragiert – Blaugrün für Regenszenen, Rotbraun für Innenräume und Sepia für Außenaufnahmen – genauso wie die Originalfassung. Als Vorfilm zeigen wir dazu Monty Banks‘ „Always Late“ (USA 1923).
Beginn 20:00 Uhr
16mm-Stummfilmabend
»Die Hintertreppe« (L. Jessner, D 1921, ca. 50 min.) Kammerspielfilm, Drama
»Ballett Mecanique« (Fernand Leger, F 1924, ca. 12 min.) Experimentalfilm
»The iron Mule« (Al St. John & B. Keaton, USA 1925, ca. 25 min.) Slapstick
»Die Reise zum Mond« (G. Méliès, 1902, ca. 12 min.), erster int. Blockbuster
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Beginn 19:30 Uhr
Beginn 18:00 Uhr
Kurzfilmprogramm „Soziale Arbeit und Solidarität“
"Der Weg einer Proletarierin"
D, 1929, ca. 28 min.
R: Marie M. Harder
"Von der Papierrolle zum Konsumgenossenschaftlichen Volksblatt"
D 1930, ca. 22 min.
R: Lissy Reincke
"Erwerbslose kochen für Erwerbslose"
D 1932, ca. 9 min.
R: Ella Bergmann-Michel
"Wo wohnen alte Leute?"
D 1931/32, ca. 13 min.
R: Ella Bergmann-Michel
"Vom unsichtbaren Königreich: Dienst an Kranken und Alten"
D 1925, ca. 10 min.
R: Gertrud David
Beginn 15:30 Uhr
In der Petrikirche, Braunschweig.
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Beginn 19:00 Uhr
Laurel & Hardy Comedies
16mm-Projektion
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Beginn 19:00 Uhr
Humoristische Kurz- und Spielfilmklassiker der Stummfilmzeit ...
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!


Beginn 20:15 Uhr
Beginn 19:00 Uhr
»THE LOST WORLD«
nach Sir Arthur Conan Doyle
USA 1925, ca. 105 min.
mit Wallace Beery, Bessie Love, Lewis Stone
2016 digital restaurierte Fassung
Professer Challenger behauptet, bei einer missglückten Expedition tief in den Urwäldern des Amazonas auf einem abgeschlossenen Hochplateau noch lebende Dinosaurier gesehen zu haben. Von der Fachwelt belächelt, stellt er eine erneute Expedition zusammen, um seine verschollenen Reiseteilnehmer zu retten. Seine Behauptungen stellen sich als wahr heraus. Schließlich soll auch ein Exemplar nach London geschifft werden - eine fatale Entscheidung.
Der Abenteuerfilm, nach dem berühmten Buch von Sir Arthur Conan Doyle, wartet mit bemerkenswerte Stopmotion-Tricktechnik auf, die geschickt in die Realaufnahmen stimmungsvoller Dschungel-Szenen integriert sind. Als Vorläufer des berühmten »King Kong«-Films von 1933 ist er auch heute noch sehr unterhaltsam. Wir eigen die jüngst von Lobster Films rekonstruierte, viragierte Originalfassung des Jahrzehnte lang nur in verstümmelter Form verfügbaren Films.
Richard Siedhoff begleitet das Abenteuer live am Flügel.
Beginn 19:30 Uhr
»DER LETZTE MANN«
D 1924, ca. 90 min.
Regie: F. W. Murnau
Buch: Carl Mayer
Kamera: Karl Freund
Mit Emil Jannings, Maly Delschaft, Max Hiller, Georg John
35mm-Projektion
F. W. Murnau zeigt in seinem Film Der Letzte Mann die Geschichte des sozialen Abstiegs eines Hotelportiers als Parabel über die Wechselhaftigkeit des Lebens nach dem Muster des mittelalterlichen Glücksrads: „Heute bist Du der Erste, geachtet von Allen, ein Minister, ein General, vielleicht sogar ein Fürst – Weißt Du, was Du morgen bist?!“, heißt es im Vorspann.
Der stattliche Portier eines Luxushotels in prachtvoller Livree nimmt sein Selbstwertgefühl mit nach Hause ins Arbeiterviertel, wo er sich abends von seiner Familie und den Nachbarn bewundern lässt. Als der alternde Mann die schweren Koffer nicht mehr schleppen kann, wird er zum Toilettenmann degradiert und seiner Uniform entledigt. Verlacht und verstoßen von denen, die ihn eben noch bewundert haben, zieht er sich in den Keller zurück – doch das Rad der Fortuna dreht sich weiter … hin zum unwahrscheinlichen Happy End mit geradezu biblischer Wucht, das die eingangs gestellte Frage beantwortet: Wer heute der Letzte ist, kann morgen wieder der Erste sein.
Bis heute sind der Einsatz von Spezialeffekten wie die entfesselte Kamera und der fast vollständige Verzicht auf Zwischentitel spektakulär und brachten dem in Babelsberg arbeitenden Regisseur internationalen Ruhm und das Ticket nach Hollywood ein.
Beginn 19:30 Uhr
»THE CAMERAMAN«
USA 1928, ca. 70 min + Vorfilm
Regie: Edward Sedgwick, Buster Keaton
Kamera: Elgin Lessley
mit Buster Keaton, Marceline Day, Harold Goodwin, Sidney Bracey, Harry Gribbon
16mm-Filmkopie
Diese wunderschöne Liebeskomödie, die noch über Jahre Pflichtlektüre für die Drehbuchautoren bei MGM war, gehört zu den schönsten Werken Buster Keatons.
Straßenfotograf Buster versucht sich aus Liebe zur jungen Sekretärin Sally als Wochenschau-Kameramann. Zunächst erfolglos stolpert er von einem Missgeschick ins nächste. Doch dank eine Straßenschlacht in Chinatown und eines kleinen Äffchens im Matrosenanzug gelingt es ihm schließlich, sich zu beweisen, den Nebenbuhler auszuschalten, das Leben der angebeteten zu retten und ihr Herz zu erobern.
»THE CAMERAMAN« ist Keatons erster Film für den Studioriesen MGM und gleichzeitig der letzte, bei welchem er sich künstlerisch noch durchsetzten konnte. Man zwang Keaton ein Drehbuch auf und 22 eifrige Autoren fielen über das eingespielte Team her. Doch Keaton flüchtet nach New York, warf das in acht Monaten entstandene Script weg und improvisierte mit seinem Team in gewohnter Manier. Schließlich trägt der Film doch noch die Handschrift Keatons und wurde einer seine größten Erfolge. (Richard Siedhoff)
Beginn 19:00 Uhr
»Die Büchse der Pandora«
D 1928, ca. 133 min.
Regie: Georg Wilhelm Pabst
Buch: Joseph Fleisler, Ladislaus Vajda, Georg Wilhelm Pabst
Kamera: Günther Krampf
Mit Louise Brooks, Fritz Kortner, Franz Lederer, Carl Goetz, Alice Roberts, Siedgfried Arno, Gustav Diessl
35mm-Projektion
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Beginn 19:30 Uhr
»Die Kleine vom Bummel«
D 1925
Regie: Richard Eichberg
Drehbuch: Helmuth Ortmann
Kamera: Willy Hameister
Darsteller: Lilian Harvey, Ernst Winar, Dina Gralla, Hans Brausewetter, Hans Sturm, Hans Junkermann, Ellen Heel, Geo Bergall
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Beginn 19:00 Uhr
Richard Siedhoff (piano)
Mykyta Sierov (oboe)
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Beginn 19:00 Uhr
FAMILIENPROGRAMM - TRICKFILM-REVUE
USA 1916-1927
ca. 80 Minuten
Stummfilmmusiker Richard Siedhoff begleitet die stummen Kurzfilmklassiker live an der historischen Welte-Kinoorgel im Grassi-Museum. Die Filme werden mit historischer 16mm-Technik vorgeführt.
Erleben Sie die Stars des stummen Zeichentrickfilme:
Charlie Chaplin in seiner frühen Paraderolle als Betrunkener Heimkehrer, dessen Wohnung sich zu einem surrealen Hindernislauf ins Bett entpuppt; die berühmte Trickfilmfigur »Felix the Cat«, die es mit überdimensionierten Keimen zu tun bekommt; der Komiker Harry Langdon, dessen Haus sich dank einer schaurigen Köchen zu einem Gruselkabinett entpuppt; und schließlich Buster Keaton in einem seiner schönsten Kurzfilme: eine Romeo-&-Julia-Variante mit viel Slapstick im Hinterhof.
Humoristische Perlen der frühen Filmgroteske, so spritzig, dass kein Auge trocken bleibt!
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!
Eintritt: normal 10,00 € / ermäßigt 8,00€ / Gruppe á 6,00 € / Leipzig Pass á 3,00 €
Beginn 16:00 Uhr
Humoristische Kurz- und Spielfilmklassiker der Stummfilmzeit ...
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!


Beginn 20:15 Uhr
»DER GENERAL«
Antikriegs-Komödie, USA 1926
Regie: Buster Keaton, Clyde Bruckman
mit Buster Keaton, Marion Mack, Joe Keaton u.v.a.
ca. 80 min.
35mm-Projektion
Keatons wichtigster Film floppte 1926 an den Kinokassen und wurde später zu einem der besten Filme aller Zeiten gekürt. Bis heute gilt er als authentischster Film über den Sezessionskrieg!
1861, der amerikanische Bürgerkrieg bricht aus. Johnnie Gray meldet sich sofort freiwillig - und wird abgelehnt, denn als Lokführer ist er wichtiger. Sehr zur Enttäuschung seiner großen Liebe Annabelle. Seine zweite große Liebe ist seine Lok, und die wird ihm kurzerhand von Feinden entführt. Zufällig darauf gekidnappt: Seine geliebte Annabelle - doch davon ahnt Johnny nichts. Und als er, der Verfolger seiner Lok schließlich zum Verfolgten wird, ist die nebenbei Gerettete nicht sonderlich hilfreich bei der Odyssee durch die feindlichen Linien. Aber Johnnie gewinnt dabei nicht nur das Herz der Angebeteten, sondern auch beiläufig die Schlacht am Rock River.
Stummfilmpianist Richard Siedhoff präsentiert den Klassiker in analoger 16mm-Projektion und begleitet ihn kongenial mit seinr eigenen musikalischen Interpretation live. Eine Mischung aus Komposition und punktgenauer Improvisation, in welche auch die klassischen Bürgerkriegs-Melodien einfließen.
»The General« entstand auf dem Höhepunkt von Buster Keatons Ruhm und gilt als einer der wichtigsten Komödien der Stummfilmgeschichte. Zudem enthällt er den teuersten Take der ganzen Stummfilmgeschichte. Nach Einführung des Tonfilms fast vergessen, wurden die großen Filme der Stummfilmära ab den 50er Jahren wiederentdeckt. „The General“ zählt seither aufgrund seiner stringenten Handlung und ambitionierten Bildgestaltung zu den bedeutendsten Stummfilme der Filmgeschichte.
Beginn 19:30 Uhr
»DIE MUTTER«
Russland 1926, 84 Minuten
Regie: Wsewolod Pudowkin
Drehbuch: Natan Sarchi, nach dem Roman von Maxim Gorki
Kamera: Anatoli Golownja
Bauten: Sergei Koslowski
mit Vera Baranowskaja (Mutter), Nikolai Batalow (Sohn), Alexander Tschistjakow (Vater), Iwan Kowal-Samborski, Iwan Bobrow, Wladimir Uralski
16mm-Filmprojektion
Neben Sergej Eisensteins »Panzerkreuzer Potemkin« war es ab 1925 Pudowkins »Die Mutter«, die den sowjetischen Film international berühmt machte. Beide Filme, die zum 20. Jahrestag der Revolution von 1905 entstanden, übten einen ungemeinen filmkünstlerischen Einfluss auf das westliche Kino aus und öffneten dem sowjetischen Kino den Weg in den Westen. Während Eisenstein jedoch immer wieder die Masse als Protagonist sah, fokussierte Pudowkin in seinen Filmen menschliche Einzelschicksale.
Der junge Pawel schließt sich dem Streik einer Arbeiterbewegung an und versteckt Waffen in seinem Haus. Sein alkoholabhängiger Vater, ein Antirevolutionär, kommt bei der Niederschlagung des Streiks ums Leben, worauf hin die Mutter das Waffenversteck verrät, um ihren Sohn Pawel vor härterer Strafe zu retten. Doch dieser wird umso brutaler verurteilt. Bei einem großen Gefängnisausbruch am 1. Mai gelingt ihm die Flucht, während seine Mutter inzwischen an erster Stelle der revolutionären Kundgebung mitläuft. Doch auch diese Demonstration wird blutig niedergeschlagen.
Pudowkin verdichtet die Romanvorlage von Maxim Gorki geschickt und schildert mit eindrucksvollen sozialkritischen und lyrischen Bildern die Politisierung einer verzweifelten Mutter im Kampf gegen eine brutale Obrigkeit - Symbol einer geknechteten Unterschicht im Russland im Jahre 1905.
Die Aufgeführte 16mm-Kopie aus der Sammlung von Richard Siedhoff entspricht der ungekürzten Originalfassung und wurde 2023 mit neuen deutschen Zwischentiteln versehen, die stilistisch den deutschen Fassungen russischer Filme Ender der 1920er Jahre entsprechen.
Der selten gezeigte Klassiker wird von Richard Siedhoff an der historischen Kinoorgel live vertont.
Beginn 19:30 Uhr
»SHOW PEOPLE - Es tut sich was in Hollywood«
USA 1928, ca. 80 min.
Regie: King Vidor
mit Marion Davies, William Haines, Dell Henderson, Paul Ralli, Harry Gribbon, Sidney Bracey
King Vidor drehte mit »Show People« laut dem Filmhistoriker Kevin Brownlow den "ehrlichsten Film über Hollywood", eine temporeiche medienkritische Komödie über Aufstieg und Fall, Starruhm und falsches Spiel, Komödien- und Dramenproduktion, Vorder- und Hintergründe. Kurzum, über die Licht- und Schattenseiten der Traumfabrik Hollywoods am Ende der Stummfilmzeit.
Peggy Pepper reist mit ihrem Vater und ein paar Fotos in der Tasche nach Hollywood, um ein Star zu werden. Der Komödiendarsteller Billy Boone gibt ihr die Chance, im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Doch anstatt romantische Liebesfilme zu drehen, bekommt sie erst einmal Torten ins Gesicht. Aber der Starruhm folgt bald, und so trennen sich die Wege der beiden inzwischen verliebten. Während sie immer mehr zur mondänen Diva avanciert, versucht Billy verzweifelt, Sie wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, bevor ein zwiespältiger Schönling sie heiratet und der Moloch Hollywood sie verschlingt.
Der Film ist gespickt mit köstlichen Details und geschickten Einblicken hinter die Kulissen Hollywoods. Dabei sehen wir zahlreiche Stars einmal privat: Chaplin ohne Maske, Douglas Fairbanks, William S. Hart u.a. beim Lunch, den Regisseur King Vidor höchstpersönlich bei den Dreharbeiten an einem Set, dass stark an seinen Erfolg »The Big Parade« erinnert, und sogar die Hauptdarstellerin Marion Davis alias Peggy Pepper sieht sich mal eben mit einer gewissen Marian Davis konfrontiert. Diese übrigens glänzt in diesem Film in ihrem ganzen Facettenreichtum als eine große ernstzunehmende Komödiantin der Stummfilmzeit!
Beginn 17:00 Uhr
Humoristische Kurz- und Spielfilmklassiker der Stummfilmzeit ...
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!


Beginn 20:15 Uhr
»DIE NIBELUNGEN«
TEIL 1: »SIEGFRIED«
Deutschland 1922â24 | REGIE Fritz Lang | DREHBUCH Thea von Harbou | KAMERA Carl Hoffmann, Günther Rittau | BAUTEN Otto Hunte, Erich Kettelhut | ERBAUER DES DRACHENS Karl Vollbrecht | KOSTÜME Paul Gerd Guderian, Aenne Willkomm | EFFEKTE Eugen Schüfftan | ANIMATION DES FALKENTRAUMS Walther Ruttmann | ORIGIALMUSIK Gottfried Huppertz | MIT Paul Richter, Margarethe Schön, Theodor Loos, Hanna Ralph, Hans Adalbert Schlettow, Bernhard Goetzke, Georg John | ARCHIV Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung | 145 min.
35mm-Projektion (20fps)
LIVE-MUSIK:
Richard Siedhoff (Piano), nach der Originalmusik von Gottfried Huppertz (1924)
Fritz Langs monumentale Adaption des klassischen Sagenstoffes adelte das Massenmedium Film 1924 endgültig zur Kunstgattung: Der Einlass nach Filmbeginn war nicht gestattet und das Werk wurde überall mit der eigens von Gottfried Huppertz komponierten Filmmusik aufgeführt.
Mit dramatischer Strenge schildert der erste Teil in ornamenthaften, von Jugendstil und Romantik geprägten Bildern mit geschickt eingesetzten Filmtricks die Geschichte von Siegfried, der den lebensgroßen Studiodrachen erschlägt, den Nibelungen-Hort erobert sowie die schöne Kriemhild gewinnt. Für deren Bruder, König Gunter von Worms, bezwingt er unsichtbar die emanzipierte Brunhild und ihr Flammenmeer. Brunhild wiederum rächt sich mit einer Intrige und fordert als Rache Siegfrieds Tod. Nach Treueschwur und Treuebruch fällt Siegfried durch eine List Hagen von Tronjes dessen Speer zum Opfer und Kriemhild schwört dem Mörder Rache bis in den Tod.
»So ist der erste Teil des ›Nibelungen‹-Filmes zwischen Geschmäcklertum und Publikumswirkung steckengeblieben. Was Volksfilm werden sollte, wurde eklektischer Ästhetenfilm.« (Herbert Ihering, Berliner Börsen-Courier, 15.02.1924)
Beginn 19:30 Uhr
»ANNA BOLEYN«
D 1920, ca. 120 min
Regie: Ernst Lubitsch
Buch: Hanns Kräly, Fred Orbing
mit Emil Jannings, Henny Porten, Paul Hartmann, Hedwig Pauly-Winterstein, Aud Egede-Nissen, Wilhelm Diegelmann, Friedrich Kühne
Im Kinojahr 1920 dominierte der Regiestar Ernst Lubitsch die Leinwände der Kinos. Ernst Lubitschs mit frivolen Untertönen und drastischer Dramatik gespicktes Historiendrama ist weit mehr als nur ein Kostümfilm über die historische Figur Anna Boleyn. Ausstattung, Massenszenen und kammerspielartige Momente verknüpfen sich geschickt zu einer spannungsvollen Steigerung der Filmhandlung.
Die zeitgenössische Kritik lobte, „wie hier in hundert reizvollen Bildern Manuskript und Regie sich verschwistern, so haben Phantasie und Meisterhand Massenszenen gestaltet, die unvergeßliche Eindrücke hinterlassen.“ „Der Film hat Spannung und Knappheit, Logik und Steigerung und das Kulturhistorische ist weise dosiert“, so andere Kritiker. Der Film sei „weit besser geglückt als der ‚Sumurun-Film‘“, weil die Handlung klarer strukturiert sei und Massen- und Einzelszenen geschickt miteinander verwoben seien. (Gerrit Heber)
Beginn 19:30 Uhr
Leinwandkonzert
Für Kinder und Familien
Richard Siedhoff, Klavier
Mykyta Sierov, Oboe
Die beiden Musiker Richard Siedhoff und Mykyta Sierov entlocken ihren Instrumenten die wildesten Klänge, Geräusche, Melodien und machen im spielerischen Austausch mit dem (jungen) Publikum erfahrbar, wie Live-Musik und Stummfilm zusammenspielen. Die fast 100 Jahre alten Filme bestechen mit zeitlosem Witz: Die Slapstick-Stars Anita Garvey und Marion Bryon versuchen in A PAIR OF TIGHTS ein leckeres Eis zu kaufen, ALICE'S DAY AT SEA zeigt neben einem realen Mädchen und einem Hund auch erste gezeichnete und animierte Elemente, und Stan Laurel und Oliver Hardy sind in YOU’RE DARN TOOTIN' sehr musikalisch unterwegs.
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Filmkultur Bonn e.V.
"A Pair of Tights", USA 1929, Regie: Hal Yates
"Alice’s Day at Sea", USA 1924, Regie: Walt Disney
"You’re Darn Tootin'", USA 1928 , Regie: Edgar Kennedy
Karten: € 20 | € 10 (Schüler, Studierende etc.) VV-Gebühr
Beginn 16:00 Uhr
Humoristische Kurz- und Spielfilmklassiker der Stummfilmzeit ...
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!


Beginn 20:15 Uhr
»MENSCHEN AM SONNTAG«
D 1930, ca. 75 min
Regie: Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer
Drehbuch: Billy Wilder, Curt Siodmak, Robert Siodmak
Produktion: Moriz Seeler für Filmstudio 1929, Berlin
Kamera: Eugen Schüfftan, Fred Zinnemann
Schnitt: Robert Siodmak
In den Hauptrollen: Erwin Splettstößer, Brigitte Borchert, Wolfgang von Waltershausen, Christl Ehlers, Annie Schreyer
Billy Wilders Drehbuchdebut bescherte der Filmwelt ein bleibendes Stück Filmgeschichte: 1930 als einer der letzten deutschen Stummfilme unter der Regie von Robert Siodmak und ausschließlich mit Laien-Darstellern gedreht, entstand ein einfühlsames Zeitbild des Berliner Alltags der ausgehenden 1920er Jahre. Nicht zufällig zählen die Beteiligten hinter der Kamera zu jenen später vor den Nazis geflohenen Emigranten, die in Hollywood dann noch große Karrieren vor sich haben sollten. Ebenso un-zufällig zeichnet der Film ein Bild der ausgehenden Blütezeit Deutschlands, in dem keine Tendenzen auszumachen sind, die die Schreckensherrschaft der Nazis erahnen lassen. Ein sommerfrischer Sonntagsausflug, in dem wir die Weimarer Republik ganz privat erleben:
Vier junge Leute, die sich bei einem Sonntagsausflug kennen lernen, ein wenig verlieben, ein wenig verstricken und schließlich wieder auseinander gehen. Impressionistisch und modern gefilmt blicken wir in eine Epoche, die weit entfernt ist und doch plötzlich viel näher und nahbarer erscheint, da sich im Prinzip bis heute nicht viel geändert hat. Ein zeitloses Zeitbild, ein Film zum verlieben!
Beginn 18:00 Uhr
»DIE NIBELUNGEN«
TEIL 2: »KRIEMHILDS RACHE«
Deutschland 1922âÂÂÂÂ24 | REGIE Fritz Lang | DREHBUCH Thea von Harbou | KAMERA Carl Hoffmann, Günther Rittau | BAUTEN Otto Hunte, Erich Kettelhut | KOSTÜME Paul Gerd Guderian, Aenne Willkomm, Heinrich Umlauf | EFFEKTE Ernst Kunstmann | REQUSITEN DER HUNNEN Heinrich Umlauf | ORIGIALMUSIK Gottfried Huppertz | MIT Margarethe Schön, Rudolf Klein-Rogge, Hans Adalbert Schlettow, Theodor Loos, Bernhard Goetzke, Georg John, Fritz Alberti, Rudolf Rittner | ARCHIV Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung | 145 min.
35mm-Projektion (22 fps)
Der zweite Teil von Fritz Langs monumentaler Saga erzählt vom Ende der Burgunden. In starkem Kontrast zu der vorherrschenden optischen Strenge im ersten Teil »SIEGFRIED« entwirft der zweite Teil »KRIEMHILDS RACHE« eine wilde, chaotische, aber ehrenhaftere Welt der Hunnen. »Da brodelte es wie aus Urtiefen heraus in packenden, lodernden, stellenweise humordurchtränkten Rhythmen. In den Hintergrund gedrängt war hier alle bei der Regie Langs vorherrschende, bis zur Maniriertheit ins Possenhafte gesteigerte Bewußtheit, die sogar oft Kriemhild als ein mit starker Umgebung verwachsenes Ornament erscheinen ließ« Bemerkte die Weimarer Presse am 4. August 1924.
Kriemhild, die durch die Hand Hagen von Tronjes ihren Gatten Siegfried verlor, erfüllt auf grausame Weise ihren Racheschwur. Sie folgt dem Werben des Hunnen-Königs Etzel in dessen fernes Reich und lässt einige Zeit später Ihre Sippe zu Gast kommen. Am Hofe König Etzels verstärken sich die alten Spannungen, bis die von Kriemhild bestochenen Hunnen die Burgunden überfallen und Hagen im Gemenge den Sohn von Kriemhild und Etzel erschlägt. Was nun folgt, kann zweifelsfrei als der bitterste Abgesang auf deutsche Tugenden gelten, den die Filmgeschichte je hervorgebracht hat: eine Parabel auf die vernichtende Wucht des Ersten Weltkrieges in den Kulissen der brennenden Studio-Etzelburg auf dem Ufa-Gelände in Neubabelsberg. »Du kennst die deutsche Seele nicht! Des Nibelungenfilmes zweiter Teil wird sie dir offenbaren, sofern Du im ›Siegfried‹ noch nicht genügend mit ihr Bekanntschaft gemacht haben solltest.« (Leander, Der Drache, Nr.15, 24.6.1924)
Beginn 19:30 Uhr
Humoristische Kurz- und Spielfilmklassiker der Stummfilmzeit ...
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!


Beginn 20:15 Uhr
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